Geschlechts- und Herkunftsaspekte bei der Benotung juristischer Staatsprüfungen

Wann:
Montag, 14. Juni 2021 um 18:00 – 20:00 Europe/Berlin Zeitzone
2021-06-14T18:00:00+02:00
2021-06-14T20:00:00+02:00
Wo:
Webex
https://uni-halle.webex.com/webappng/sites/uni-halle/meeting/download/ad5664256a3b4595b451b7780c9107dd?siteurl=uni-halle&MTID=m8a92150d552a8e3b2902ae26d3636efa

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg — Juristischer Bereich

Ringvorlesung im Sommersemester 2021

Reflektionen zu Nationalsozialismus und Rassismus
im Rahmen der Juristenausbildung

Die Vorträge finden jeweils montags in der Zeit von 18 bis 20 Uhr als Online-Veranstaltung statt.
https://uni-halle.webex.com/uni-halle/j.php?MTID=m8a92150d552a8e3b2902ae26d3636efa
Meeting-ID: 121 334 1707 – Passwort: cPFJSKJ@335 – Gastgeber-Kennnummer: 354981

Zur Einführung
Die kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und Nationalsozialismus hat in Politik und Gesellschaft
in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Gründe dafür sind vielfältig und vielschichtig zugleich. Der verfassungsändernde Gesetzgeber in Sachsen-Anhalt hat unter anderem auf Grund des Anschlags in Halle vom 13. Oktober
2020 durch die Einführung einer neuen Staatszielbestimmung in die Landesverfassung darauf reagiert. Sie lautet:

Artikel 37a Nichtverbreitung nationalsozialistischen, rassistischen und antisemitischen Gedankenguts
Die Wiederbelebung oder Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts, die Verherrlichung des nationalsozialistischen
Herrschaftssystems sowie rassistische und antisemitische Aktivitäten nicht zuzulassen ist Verpflichtung aller
staatlichen Gewalt und Verantwortung jedes Einzelnen.

Zugleich hat die Bundesjustizministerin angeregt, das Deutsche Richtergesetz durch eine Regelung zu ergänzen, die eine
kritische Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und seinen Auswirkungen auf das Recht zu einem verpflichtenden
Thema der Juristenausbildung machen soll.

Beide Impulse sollen für die Studierenden der Rechtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im
kommenden Sommersemester durch das Angebot einer Ringvorlesung aufgegriffen und umgesetzt werden, die sich mit
ausgewählten Fragestellungen aus diesem Themenfeld befasst und zum weiteren Nachdenken, aber auch zum Engagement
im Sinne der neuen Staatszielbestimmung motivieren soll.

10. Mai 2021
Rassismus in Deutschland in Geschichte und Gegenwart
Dr. Maria Alexopoulou, TU Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung
Einführung und Moderation: Prof. Dr. Winfried Kluth

17. Mai 2021
Der Einfluss des Nationalsozialismus auf die Juristenausbildung
RA Dr. Martin Würfel, München
Moderation: Prof. Dr. Caroline Meller-Hannich

31. Mai 2021
Die Bedeutung von Erinnerungskultur und ihre Ausgestaltung: Das Beispiel der „Auschwitz-Seminare“
Prof. Dr. Armin Höland, Halle
Das Ilan-Bildungsprogramm als Erweiterung und Gegengewicht zur Erinnerungskultur
Dr. Anton Hieke, Halle
Moderation: Wiss. Mit. Stev Zabel

7. Juni 2021
Eindrücke und Lehren aus dem Halle-Prozess
VRiOLG Ursula Mertens, Halle
Moderation: Prof. Dr. Hans Lilie

14. Juni 2021
Geschlechts- und Herkunftsaspekte bei der Benotung juristischer Staatsprüfungen
Prof. Dr. Emanuel V. Towfigh, EBS Law School Wiesbaden
Moderation: Wiss. Mit. Angela Tschech, Forum Legal Gender Studies

5. Juli 2021
Die Entschädigung von NS-Unrecht am Beispiel Sara Nussbaums —
Vom alliierten Entschädigungsrecht zur Ghetto-Rente
VRiBSG Sabine Knickrehm und RiBSG Dr. Christian Mecke
Moderation: Prof. Dr. Katja Nebe